Wittow
Schon die in früher Zeit hier siedelnden Slawen gaben diesem nördlichsten Teil Rügens den Namen Wittow, was für „Windland“ steht. Ein wahres Wort, denn wohl kaum irgendwo anders auf Rügen weht Einheimischen und Urlaubern gleichermaßen der Wind um die Ohren. An heißen Sommertagen als laue Erfrischung geschätzt, ist er im Herbst, Winter und Frühjahr gefürchtet, wenn Stürme die wildgewordene See an die Steilküste von Kap Arkona wirft.
Doch das Kap ist nicht alles, was diese vorwiegend landwirtschaftlich genutzte Halbinsel zu bieten hat. Inmitten endlos scheinender Felder mit Weizen, Roggen und vor allem Raps liegen eine Handvoll verträumter Dörfer, die dank relativ ebener Wege und Straßen gut mit dem Rad erschlossen werden können. Natürlich immer nur mit Gegenwind.
Wittow ist nur auf zwei Wegen zu erreichen; Im Westen entweder mit der Wittower Fähre, im Osten durch die Halbinsel Jasmund mit ihren Kreidefelsen über die zwölf Kilometer lange, an ihrer breitesten Stelle gerade mal zwei Kilometer breite Schaabe, eine Nehrung zwischen der Ostsee-Bucht Tromper Wiek und dem Großen Jasmunder Bodden. Beide Anfahrtswege haben ihren jeweils eigenen Reiz. Schon auf Wittow, am oberen Ende der Schaabe mit ihrem feinen Sandstrand, liegen die beiden Orte Breege und Juliusruh. Dem Verlauf der Straße folgend kommt der Reisende auf dem Weg zum Kap alsbald nach Altenkirchen. Dort ist die Kirche ein „Muss“. Aus Backstein gebaut, ist diese eines der ältesten Sakralbauwerke im gesamten Ostseeraum.
Halbinsel Wittow – Blick von der Fähre
Altenkirchen liegt im Schnittpunkt der beiden Wege, die nach Wittow und weiter zum Kap führen. Über Presenske und Nobbin erreicht der Kap-Fahrer den gebührenpflichtigen Großparkplatz in Putgarten. Dies ist der Ausgangsort für die Erkundung von Kap Arkona mit seinen Leuchttürmen und für die Wanderung zum weiter westlich liegende Kliff des Gellort mit dem etwa 30 m vor dieser Steilküste liegenden sogenannten Siebenschneiderstein, dem nördlichsten Punkt Rügens. Auch für den Besuch des romantischen, unterhalb der Steilküste sich versteckenden Vitt bietet sich der Weg von Putgarten aus an.
Von Altenkirchen gelangt der Reisende – wenn er denn mittels der Wittower Fähre wieder zurück will ins Kernland Rügens – auf der L 30, die auch schon Breege von Juliusruh trennte, nach Wiek, dem Namensgeber des Wieker Bodden. Altenkirchen kann aber auch der Startpunkt einer Tour auf den Bug sein.
Der Bug begrenzt den Wieker Bodden im Westen und ist eine Landzunge zwischen Wittow und Hiddensee. Hauptort auf dem Bug ist Dranske. Zwischen Wieker Bodden und Ostsee gelegen, wirbt dieser Ort mit dem Slogan „Auf Rügen ganz oben“ – was nicht ganz stimmt, denn es gibt ja noch nördlichere Punkte auf der Insel.
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