Strom aus Wind: Offshore-Anlagen in der Ostsee
Im Zuge der Energiewende wurde in Deutschland in den letzten Jahren der Bereich erneuerbare Energien massiv ausgebaut. Eine besondere Rolle kommt dabei der Windenergie zu, bei der es noch immer ein großes Ausbaupotenzial gibt. Insbesondere die windreichen Küstenregionen bieten sich für die Errichtung von Windkraftanlagen an. Nachdem bislang der Schwerpunkt dieser Entwicklung im Nordseeraum lag, wird nur auch die Ostsee erschlossen. Bereits 2019 soll mit einem Windpark bei Rügen die vierte Offshore-Anlage in dieser Region in Betrieb genommen werden. Schon 2017 lieferten die Nordsee-Anlagen knapp 16 Terawattstunden Strom, in der Ostsee konnten im letzten Jahr etwa 1,5 Terawattstunden Strom erzeugt werden. Zum Vergleich: Zusammengerechnet ergibt das mehr Strom, als die deutsche Hauptstadt Berlin in einem ganzen Jahr verbraucht.
Umweltfreundliche Energie aus Wind
Nicht nur im Vergleich zur konventionellen Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen lässt sich Windenergie unschlagbar günstig und unter minimalen Eingriffen in die Natur erzeugen. Auch Anlagen, die auf andere erneuerbare Energien, wie beispielsweise Wasser oder nachwachsende Rohstoffe, setzen, können mit nachteiligen Aspekten einhergehen, weshalb entsprechende Pläne häufig auch aufgrund des Widerstands der örtlichen Bevölkerung nicht umgesetzt werden können. Windkraftanlagen sind in der Regel jedoch nur dann umstritten, wenn landschaftlich schöne Bereiche betroffen sind oder sie in der Nähe von Wohnsiedlungen errichtet werden, die mit einer erhöhten Lärmbelastung rechnen müssen. Um auch dieses Konfliktpotenzial zu vermeiden, errichten Stromproduzenten seit einigen Jahren Windkraftanlagen bevorzugt im Offshore-Bereich. Neben ohnehin günstigen Windverhältnissen hat dies zudem den Vorteil, dass höhere Anlagen gebaut werden können. Da die Windgeschwindigkeit mit dem Abstand zur Erd- bzw. Meeresoberfläche steigt, kann dadurch die von den Rotoren erzeugte Strommenge deutlich gesteigert werden.
Technische Herausforderung
Windenergie lässt sich vergleichsweise kostengünstig erzeugen, da zum einen Wind kostenlos und von jahreszeitlichen Schwankungen abgesehen unbegrenzt zur Verfügung steht und zum anderen die Energiegewinnung auf simpler mechanischer Rotationsenergie beruht, die von einem Generator in elektrische Energie umgewandelt wird. Allerdings werden an Offshore-Anlagen hinsichtlich der Verankerung im Meeresboden und der Anbindung an das Stromnetz besondere Anforderungen gestellt, die sich in der Anfangszeit negativ auf die Gesamtkosten auswirkten. Durch die Ausweitung der Windenergie und die somit größeren Erfahrungswerte sowie durch verbesserte Technologien konnten in der jüngeren Vergangenheit die Baukosten deutlich gesenkt werden. Dies wirkt sich auch merklich auf die Strompreise aus. Inzwischen sind bei verschiedenen Energieanbietern Ökostrom-Tarife zu finden, die mit Angeboten, die auf konventioneller Stromerzeugung basieren, durchaus mithalten können. Allen, denen nachhaltig erzeugter Strom wichtig ist, empfiehlt das Energieportal www.stromkampagne.com deshalb, die verschiedenen Stromanbieter dahingehend zu vergleichen.