Schmale Heide
Mit diesem Namen wurde die mit Heide, Birken und – hauptsächlich – Kiefern bewachsene Nehrung benannt, die sich längs des endlosen feinsandigen Strandes der Prorer Wiek im Osten und dem Schilfufer des Kleinen Jasmunder Boddens im Westen zwischen Binz im Süden und Neu Mukran im Norden erstreckt. Ziemlich genau in der Mitte dieser Landenge zwischen Granitz und Jasmund liegt das ehemalige KdF-Bad Prora, nunmehr als Dokumentationszentrum und Museums-Komplex genutzt. Seit dem Frühjahr 2011 befindet sich hier auch die Jugendherberge Prora.
Etwas weiter gen Norden Richtung Neu Mukran gibt es etwas zu sehen, was es sonst beinahe nirgends gibt: Die Feuersteinfelder, auch „Steinheide“ genannt. Vor annähernd 4000 Jahren durch gewaltige Sturmfluten von der Küste Jasmunds aus hier an den Strand geworfen, bedecken riesige Mengen schwarz-weißer und grau-schwarzer Feuersteine eine Fläche von rund vier Quadratkilometern. Einzigartig europaweit und dennoch zu Zeiten der DDR als Panzer-Übungsgelände missbraucht und beinahe vernichtet.
Die Schmale Heide ist ein Produkt der Nacheiszeit. Angeschwemmter Sand schuf diese Verbindung zwischen dem Süden Rügens und der Halbinsel Jasmund. Ursprünglich ohne nennenswerten Bewuchs, wurde erst in relativer Neuzeit, um die Mitte des 19. Jahrhunderts, die Schmale Heide mit Kiefern aufgeforstet. Überflutungsmoore mit Röhricht und anderen Sumpfpflanzen wechseln sich ab mit Kiefern-Wäldern und Heidekraut-Flächen. Wacholder sind hier ebenso zu finden wie Heckenrosen und Vogelbeeren. Dieses Wechselspiel der Natur macht diesen schmalen Landstrich zu einem reizvollen, jedoch wenig bekannten Wandergebiet zwischen Ostsee und Bodden. Was die Idylle allerdings schmälert: Auch die Eisenbahn und die Verbindungsstraße Binz–Sassnitz führen über diese Nehrung und erinnern mit konstantem Lärmpegel daran, dass man nicht allein ist.
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