Rugard
Johann Jacob Grümbke wurde 1771 in Bergen geboren und starb 1849 auch hier, in der Hauptstadt Rügens. Zwischen diesen beiden Daten liegt ein der Heimatforschung gewidmetes Leben. Den Rugard, den „Hausberg“ Bergens, bezeichnete Grümbke als „Hochaltar des Landes“ und trug damit der geschichtlichen Bedeutung dieses Berges Rechnung.
Nur wenige Fußminuten vom Zentrum Bergens entfernt, erhebt sich der 91 Meter hohe Rugard in den Himmel über Rügen. Schon die alten Germanen hatten diesen „Höhepunkt“ zu einem Kultplatz gemacht. Die nachfolgenden Ranen errichteten hier eine Burganlage, von der aus sie Rügen und das angrenzende Festland beherrschten. 1325 verstarb mit Wizlaw III. der letzte Vertreter dieses ranischen Fürstenhauses. Mit ihm verlor die Burg ihre ursprüngliche Bedeutung und fiel dem Verfall anheim. Nur die umgrenzenden Burgwälle sind in Teilen noch heute erhalten.
Das Mittelalter sah auf dem Gipfel des Rugard eine Mühle; das Umland wurde landwirtschaftlich genutzt. Erst 1830 begann, von Fürst Wilhelm Malte I zu Putbus veranlasst, die Aufforstung des Burgwalls. Noch aus der Zeit, als der Rugard unbewaldet war, stammt das 1821 entstandene Gemälde „Der Rugard von Rügen“ von Karl Friedrich Schinkel.
Vor allem Fichten und Kiefern prägen das Waldgebiet des Rugard. Neben vielen anderen hier vertretenen Laub- und Nadelbäumen tragen vor allem größere Bestände an Eichen, Birken und Pappeln zur Abwechslung bei. 1984 wurde ein 2,5 Kilometer langer Rundweg durch dieses Waldarreal angelegt, um den Besuchern dieser geschichtlich so bedeutsamen Landschaft mittels Schautafeln Kenntnisse über die lokale Flora und Fauna zu vermitteln.
Zwischen 1869 und 1877 wurde auf dem Rugard der aus vielen Einzel-Spenden finanzierte Ernst-Moritz-Arndt-Turm errichtet. Die Grundsteinlegung erfolgte am 26. Dezember 1869 – an diesem Tag wäre Arndt, der große Sohn Rügens, 100 Jahre alt geworden. Die Pläne für diesen Backstein-Rundturm, mit dem Ernst-Moritz-Arndt ein Denkmal gesetzt werden sollte, stammten von dem Berliner Baumeister Hermann Eggert.
Zwischen 2000 und 2002 wurden an dem Turm notwendig gewordene Sanierungen durchgeführt. Im Verlauf dieser Baumaßnahmen wurde die 1955 schon einmal rekonstruierte Holzkuppel durch eine Kuppel aus Stahl und Stahl ersetzt, die eine höher gelegene Aussichtsplattform ermöglichte. Der Vorteil für die Besucher: Sie haben nach der Bewältigung der 80 Stufen umfassenden Wendeltreppe einen grandiosen Rundblick über die Insel.
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