Putbus
Putbus ist, statistisch gesehen, die jüngste Stadt auf Rügen, dafür jedoch der älteste Badeort auf der Insel. Putbus – der Name geht wahrscheinlich auf das Slawische epod boz (hinter dem Holunderbusch) zurück – hat eine lange Geschichte: Als 1325 das Geschlecht der bis dahin herrschenden Rügenfürsten ausstarb und Dänemarks König Erich die Halbinseln Wittow und Jasmund zu erblichem Besitz an Pribor von Putlitz und seine beiden Brüder vergab, gab es in Putbus eine Burg. Diese Burg entwickelte im Laufe der Jahrhunderte durch Um- und Anbauten zu einem Schloss im klassizistischen Stil.
Fürst Wilhelm Malte I. erweiterte das ursprüngliche Stammhaus zu einer repräsentativen Residenz und „machte“ Putbus zu einem Ort mit Glanz und Ausstrahlung im Stil des Klassizismus. Die von ihm gewünschten Rosenstöcke vor jedem in strahlendem Weiß gehaltenen Haus brachten Putbus die Beinamen „Weiße Stadt“ und „Rosenstadt“ ein. Ein Höhepunkt im Stadtbild war die Errichtung des Circus.
Wilhelm von Humboldt trug dazu bei, den das Schloss umgebenden, nach wie vor aufgrund vieler botanischen „Exoten“ sehenswerten Landschaftspark zu gestalten. Ursprünglich im französischen Stil angelegt, später dann in einen englisch anmutenden Park umgestaltet, steht diese Anlage mitsamt dem Schwanenteich heute als Landschaftsdenkmal unter Schutz.
1865 brannte das Schloss aus und wurde durch den Berliner Architekten J. Pavelt 1872 im Stil des Neoklassizismus neu aufgebaut. Doch mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahte durch Plünderungen und Zerstörungen auch das Ende von Schloss Putbus. Zwar kam es zwischen 1952 und 1956 zu Renovierungsmaßnahmen, die jedoch nicht vollendet wurden.
Nach der Einstellung dieser Arbeiten 1957 erfolgte zwischen 1960 und 1964 aus finanziellen, aber auch ideologischen Gründen der Abriss. Der Schlossplatz wurde eingeebnet.
Nach der Wende wurden die historischen Bauten an der Alten Bäderstraße aufwändig restauriert, und nun zeigt sich der Ort mit seinem Circus, dem Markt und der Orangerie wieder so wie vor zwei Jahrhunderten. Auch das zwischen 1819 und 1821 erbaute Theater erstrahlt in voller Schönheit. Putbus lockt als Zentrum der Kultur mit Theateraufführungen, Kunstausstellungen und Konzerten. Unter anderem ziehen die Putbus-Festspiele viele Interessierte in die „Weiße Stadt“.
Ganz in der Nähe von Putbus, der „weißen Stadt am Meer“, ließ sich der Fürst unmittelbar am Bodden, mit Blick auf die Insel Vilm, ein Badehaus bauen, das „Badehaus in der Goor“.
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