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Prora

Lage auf Rügen
Lage Prora
Prora - Bild von Emanuel Jost
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Prora

Geschichte von Prora in
3 Phasen
DenkMALProra

Zwischen dem Ostseebad Binz und Neu-Mukran mit seinen 1998 ausgebauten Hafenanlagen erstreckt sich längs der Prorer Wiek die Schmale Heide mit ihren Kiefernwäldern und einem Bilderbuch-Strand.

Ziemlich genau in der Mitte dieser Verbindung zwischen Granitz – und damit Süd-Rügen – und Jasmund liegt Prora. Dieser zu Binz gehörende Ortsteil sollte nach dem Willen der National-sozialisten „das“ Zentrum für Urlaube durch die Organisation „Kraft durch Freude“ (KdF) werden. Diesem Zweck dienen sollte ein mehr als fünf Kilometer langer Gebäudekomplex, der als Ferienanlage rund 20.000 Menschen eine Unterkunft bieten sollte. Doch nicht nur einfach eine Unterkunft sollte es sein, sondern auch eine Begegnungsstätte mit überdimensionierten Speisesälen. Kino- und Vortragsräume sollten der geistigen Erbauung und große Sporthallen der körperlichen Ertüchtigung dienen.

Als Besonderheiten seien noch genannt: Alle Urlauber-Zimmer hatten freien Blick auf das Meer. Auf seinen über fünf Kilometern Länge folgt das Gebäude der Krümmung der Bucht. Dies hat neben dem architektonischen Reiz auch einen statischen Grund: Da dies Haus ohne Keller direkt auf den Sand gebaut wurde, verhinderte  diese Krümmung in Einklang mit dem Gewicht eine Sanddrift unter dem Gebäude. Wenngleich auch sonst vieles der damals Herrschenden „auf Sand gebaut“ war – in diesem Fall war es eine wohlüberlegte Notwendigkeit.

Fertiggestellt wurde dieser „Koloss von Prora“ nicht – der Krieg verhinderte die abschließenden Arbeiten. Nach Ende des Krieges übernahm die Nationale Volksarmee (NVA) der DDR das riesige Bauwerk, führte in Teilen davon Übungen zum Häuserkampf durch. Doch glücklicher-weise konnte auch dadurch diese Anlage nicht in Gänze zerstört werden und steht nun für nachfolgende Generationen als Zeichen einer Politik der Gigantomanie, als Ausdruck einer den Menschen bis ins Kleinste beherrschenden Macht dort am Strand der Prorer Wiek.

Über die endgültige Verwendung des Komplexes hat es seit der Wende noch keine grundlegende Entscheidung gegeben. Teilweise befinden sich Galerien und Museen dort  – u.a. das Eisenbahn- und Technikmuseum Rügen .

Hineinschauen sollte man auch in das Dokumentationszentrum Prora. Neben Sonderausstellungen wird hier die Dauerausstellung „MACHTUrlaub – Das KdF-Seebad Rügen und die deutsche Volksgemeinschaft“ gezeigt, in der über die Beweggründe, den Bau und die Nutzung dieser rund fünf Kilometer langen Anlage informiert  wird.