Peilturm
Lage auf Rügen
Das Kap Arkona zählt zu den wichtigsten Stationen, die der Rügenurlauber besucht haben sollte. Hier befand sich in alten Zeiten die Jaromarsburg. Bei ihr handelte es sich um eine Tempelfestung der Ranen, einem slawischen Volksstamm, und diente der Verehrung ihres Hauptgottes Svantevit.
Von diesem Tempel ist nicht mehr sehr viel erhalten, nur noch Teile des alten Burgwalles zeugen davon. Stattdessen wurde zwischen 1911 und 1925 innerhalb des Walles eine mächtige Antennenanlage aufgestellt, die mittels Funkwellen insbesondere die Navigation der 1909 eingerichteten Fährverbindung zwischen SassnitzundTrelleborg ermöglichen sollte. Bis heute sind die Fundamente der technischen Anlagen zu erkennen.
1828 wurde der erste Leuchtturm am Kap Arkona in Betrieb genommen, der Schinkelturm. Da dessen Leuchtweite mit der Zunahme des Schiffsverkehrs nicht mehr ausreichte, wurde 1902 ein zweiter, 17 Meter höherer Leuchtturm errichtet. Doch auch dieser Turm hatte schon bald ausgedient. 1927 wurde von der deutschen Kriegsmarine zur Unterstützung der schon vorhandenen Antennenanlage der Marinepeilturm erbaut. Als See-Funkfeuer diente er zur Orientierung des maritimen Verkehrs rund um das Kap herum und weit in den Ostseeraum hinein.
Mit Ende des Weltkrieges kam 1945 auch das Ende für die technischen Einrichtungen des Peilturmes – sie wurden zerstört. Übrig blieb nur die Ruine des vormals in Ziegelbauweise errichteten Turmes. In den vergangenen Jahren wurde der Peilturm wiederhergestellt und mit einer Glaskuppel versehen. Nur dient er jetzt nicht mehr nautischen Zwecken, sondern wird für Ausstellungen und Vorträge genutzt. Wie auch seine beiden benachbarten Türme – der Schinkelturm und der Leuchtturm – bietet auch der Peilturm aussichtshungrigen Besteigern einen weiten Blick aufs Meer hinaus, die Küste entlang zum kleinen, versteckten Fischerdorf Vitt und über die flache Halbinsel Wittow, das „Windland“, hinweg.
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