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Middelhagen

Lage auf Rügen
Lage Middelhagen

Von Baabe aus kommend lässt der ins Mönchgut Fahrende die Abfahrt nach Göhren links liegen, fährt geradeaus weiter und taucht ein in den von Alleebäumen gebildeten Tunnel. Das Blätterdach ist – jedenfalls im Frühjahr, Sommer und Herbst – dermaßen dicht, dass kaum Sonnenlicht hindurch fällt. Die fast schon alpine Straße schraubt sich in diesem „Tunnel“ nach oben, hinauf die Höhen des Mönchguts.

Ein paar Kilometer weiter grüßen am Straßenrand die „Vier Bürgermeister“, eine Holzfiguren- Gruppe, mit der Middelhagen seine anreisenden Gäste willkommen heißt.

Middelhagen wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts gegründet. 1252 hatten die Zisterzienser-Mönche des Klosters Eldena bei Greifswald unter Abt Sueno II. das „Land Reddevitz“ vom Rügenfürsten Jaromar II. zum Lehen erhalten. 1295 hatten sie sich diesen Klosterbesitz als „dat Mönke Guedt“ beurkunden lassen.

Um 1430 ließen die Mönche aus Feld- und Backsteinen die Kirche St. Katharina errichten und schufen so den Mittelpunkt dieses in den Jahren zuvor gerodeten und landwirtschaftlich nutzbar gemachten Areals. Zu diesem Zweck hatten die Mönche niedersächsische Bauern auf die Insel geholt und ihnen Landflächen zur Bewirtschaftung geboten. Sehenswertes Teil in der Kirche ist der aus dem Jahre 1480 stammende Altarschrein, der – dem Namen entsprechend – Szenen aus dem Leben der Heiligen Katharina zeigt. Bemerkenswert ist der erst später aufgesetzte hölzerne Glockenturm. Zu Zeiten der Zisterzienser waren Glockentürme nicht üblich.

Middelhagen
Schulmuseum in Middelhagen

Ganz in der Nähe der Kirche stehen zwei bemerkenswerte Häuser: Das eine ist ein aus dem 17. Jahrhundert stammendes Bauernhaus, das im Stile eines Hallenhauses erbaut wurde. Dieses Haus mit seinem bis auf Fensterhöhe herabgezogenen Rohrdach  (Reetdach) kann nach vorheriger telefonischer Anmeldung besichtigt werden.

Das andere Haus ist das 1825 erbaute ehemalige Küsterhaus, später die Dorfschule, heute ein Schulmuseum. Während der Sommer-Saison können Interessierte jeden Mittwoch ab 10 Uhr sich in die engen Schulbänke drücken und – so wie früher – mit Kreide und Schiefertafel dem Unterricht folgen. Sogar ein Zeugnis wird für diese Bemühungen verliehen.

Wieder zurück an der den Ort teilenden Straße fällt ein architektonisch sehr gewöhnungsbedürftiges Gebäude-Ensemble ins Auge. Dass in diesem Haus Mönchgut-Keramik angeboten wird, passt zu der ungewöhnlichen Bauweise.

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