Lietzow
Folgt der Rügenbesucher in Neu-Mukran den Hinweisschildern nach Bergen, so gelangt er wenige Kilometer später nach Lietzow. Hier verbindet ein Damm die Halbinsel Jasmund mit dem Süden Rügens, dem Muttland, und erspart dem Reisenden damit weite Wege.
Dieser Straßen- und Eisenbahn-Damm – 1869 aufgeschüttet – teilt den Jasmunder Bodden in den Großen und Kleinen Jasmunder Bodden und macht Letzteren mehr oder weniger zu einem See. Durch eine Schleuse gibt es weiterhin eine Verbindung zwischen den beiden Bodden-Gewässern, und auch der notwendige Wasser-Austausch ist dadurch gegeben.
Lietzow ist durch seine Lage zwischen den flachen Gewässern der Bodden besonders beliebt für Bade-Ferien von Familien mit Kindern. Der Lietzow umgebende Wald eignet sich für kleine Wanderungen und Wild-Beobachtungen.
Ein echter „Hingucker“ ist das auf einer Anhöhe über Lietzow thronende „Lietzower Schloss“. Einst von dem Erbauer der Eisenbahnlinie Stralsund–Sassnitz als Sommersitz genutzt, spiegelt sich für den Durchreisenden auf der B 96 in dieser strahlend weiß geputzten Kopie des schwäbischen Schlosses Lichtenstein eine rügensche Idylle wider, ein Stück heile Welt.
Um Lietzow herum wurden vor noch gar nicht so langer Zeit rund 20.000 zu Äxten, Beilen und Sägen verarbeitete Feuersteine und Keramiken mit Opfergaben aus der Zeit von 4000-3500 v. Chr. gefunden.
Diese Fundstücke führten dazu, dass der ihnen zugeordnete Zeitabschnitt als „Lietzow-Kultur“ bezeichnet wird.
Damit hat Lietzow direkt etwas mit den Feuersteinfeldern auf der Schmalen Heide zwischen Prora und Neu-Mukran zu tun, denn von hier – so vermuten Wissenschaftler – stammen die verwendeten Feuersteine.
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