Kloster
Vitte ist zwar mittlerweile der einwohnerstärkste Ort auf Hiddensee, in der Vergangenheit hatte jedoch Kloster die größere Bedeutung. Bereits im Jahre 1296 wurde hier, unterhalb der Hügel des Dornbusch, die Abtei Zum Heiligen Nikolaus gegründet. Von diesem damaligen Kloster, das bis zum Abgang des letzten Abts 1536 bestand, sind heute nur noch geringe Überbleibsel erhalten. 1332 wurde die von den dortigen Zisterzienser-Mönchen erbaute Kirche geweiht und ist seit damals „die“ Kirche auf Hiddensee. Auch wenn sich die Kirche im Verlaufe der Zeit sowohl im Äußeren als auch in ihrem inneren Aussehen veränderte, kann sie die Ursprünge ihrer Mauern dennoch nicht verleugnen. Die Kirche wird seit einigen Jahren nicht nur religiös genutzt, sondern zieht auch mit Konzerten, Lesungen, Vorträgen Besucher an.
Kloster zählt heute rund 350 Einwohner. Das war allerdings nicht immer so. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es hier außer dem Kloster nur ein Gutshaus und fünf weitere Häuser. Für 1904 listete Arved Jürgensohn in seinem Reiseführer 9 Wohnhäuser auf. Das Aufkommen des Fremdenverkehrs bescherte der Insel einen erheblichen Entwicklungsschritt. Maßgeblichen Anteil an den „Boom-Jahren“ Klosters hatte Gerhart Hauptmann, durch den viele der damals in Kunst und Kultur Berühmten nach Kloster kamen.
Mittlerweile weiß auch der “normale“ Tourist Kloster und sein zauberhaftes Umland zu schätzen und nutzt diese einsame, ursprüngliche Landschaft für ausgedehnte Wanderungen ins Hochland. Hiddensee und speziell der Dornbusch ist zu jeder Jahreszeit schön – am schönsten allerdings ist es , wenn im Frühling der dort in einer Vielzahl vorhandene Ginster blüht. Wen mehr der Blick in die Ferne reizt, der findet im Ausblick vom Swantiberg seine Erfüllung.
Für Inselbesucher, die eher an Geschichte interessiert sind, bieten das Heimatmuseum, das über Leben und Arbeit der Inselbewohner informiert, die Kirche und im „Haus Seedorn“ die Gerhart-Hauptmann-Gedenkstätte Anlaufstationen. Sehenswert ist zudem die im Stil eines englischen Landhauses erbaute „Lietzenburg“ des Malers Oskar Kruse. Später wohnte dort seine Schwägerin, die „Puppenmutter“ Käthe Kruse.
Den Ruf als kulturelles Zentrum Hiddensees begründen auch diverse Galerien mit vielseitigen Ausstellungen
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