Gerhart Hauptmann
Untrennbar mit Hiddensee verbunden ist der Name des sozialkritischen Dichters, Dramatikers und Nobelpreisträgers Gerhart Hauptmann (1862-1946). Man sagt, dass er schon bei seinem ersten Besuch auf der Insel – 1885 war das – sein Herz an Hiddensee, „dat söte Länneken“ verlor. Eines seiner schönsten Gedichte, „Die Mondscheinlerche“, soll damals in der ersten Nacht auf der Insel entstanden sein.
In der Folgezeit verbrachte Gerhart Hauptmann eine Reihe von Sommerurlauben in etlichen Pensionen auf Hiddensee. In der „Lietzenburg“ war er Gast von Oskar Kruse, dem Schwager der „Puppenmutter“ Käthe Kruse, die dieses Haus später selber bewohnte. Mit Thomas Mann logierte Hauptmann im „Haus am Meer“. Gerhart Hauptmann hatte erheblichen Anteil daran, dass in den „Goldenen Zwanzigern“ Hiddensee zu einem beliebten Reiseziel der damals maßgeblichen Künstler aller Art wurde.
Dennoch sollte es bis zum Jahre 1930 dauern, dass er sich in Kloster mit dem „Haus Seedorn“ sein eigenes Heim schuf, in dem er von 1931 bis 1943 in den Sommermonaten an seinen Werken arbeitete. Am 6. Juni 1946 verstarb Gerhart Hauptmann, er wurde auf dem Insel-Friedhof in Kloster beigesetzt. Zehn Jahre später wurde sein „Haus Seedorn“ als Gerhart-Hauptmann-Gedenkstätte für Besucher freigegeben. Weitgehend in dem Stand erhalten, wie Hauptmann 1943 das Haus nach seinem letzten Inselaufenthalt verlassen hatte, zeigen die einzelnen Räume nicht nur das Mobiliar und die Ausstattungsgegenstände von damals, sondern dokumentieren auch das Leben und die Werke des großen Dichters.
Die Gerhart-Hauptmann-Gedenkstätte ist zwischen April und Oktober jeweils von 10 bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet. Darüber hinaus finden hier Lesungen und Konzerte statt.
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