Grabitz
Etwa zwei Kilometer von Rambin entfernt, nur ein paar Steinwürfe weit vom Kubitzer Bodden, liegt der kleine Ort Grabitz am Rande des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. Außerdem – und das ist wichtig, falls Sie mit dem Rad anreisen – führt der Europäische Fernwanderweg E 10 durch Grabitz.
Grabitz bietet dem Rügen-Besucher viel ungestörte Natur, einen ungehinderten Blick über weites Grün hinaus auf den Bodden und die Erinnerung an Ernst-Moritz Arndt.
Slawenfürst Wizlaw II regierte auf Rügen, als im Jahre 1294 der Ort Grabitz erstmals nach der Christianisierung in einer Urkunde erwähnt wurde. Gut Grabitz existierte als Einzelhof schon zu Lebzeiten des legendären Piraten Klaus Störtebeker (1360-1401), der hier zu seinem Namen gekommen sein soll.
1760 ging der Hof in den Besitz des Klosters St. Jürgen vor Rambin über, 1780 pachtete der Vater von Ernst Moritz Arndt das Gut Grabitz. Hier, auf Gut Grabitz, war die dritte Station der Familie Arndt, hier lebte der junge Ernst-Moritz vom 11. bis 18. Lebensjahr im Kreise seiner zahlreichen Geschwister. Da es in Pommern und auch auf Rügen kaum Schulen gab, erteilte ihm vor allem seine Mutter Unterricht. Später bekam er, zwölfjährig, schulische Unterweisung durch einen Hauslehrer. Der Zeit auf Gut Grabitz hat Ernst-Moritz Arndt in dem Märchen „Die neun Berge bei Rambin“ ein kleines Denkmal gesetzt.
Nach dem Kriegsende wechselte Grabitz in den Besitz der Hansestadt Stralsund und fiel der Bedeutungslosigkeit anheim. 2001 erstand aus den von Weiden umgebenen Ruinen das neue Gut Grabitz. Im Untertitel „Das älteste Piratennest Rügens“ stellen die neuen Besitzer den Bezug zu den alten Zeiten Störtebekers her.
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