Garz
Der Vorläufer der Stadt Garz war die frühmittelalterliche Fürstenburg Charenz. Eine 1319 ausgestellte Urkunde belegt, dass schon damals unter dem letzten rügenschen Herrscher Wizlaw III. Garz Stadtrechte hatte. Damit ist es die älteste Stadt auf Rügen mit der Blütezeit im 14. und 15. Jahrhundert. Zahlreiche Handwerksbetriebe und große Märkte führten die Stadt zu Ansehen und Wohlstand. Doch diese wirtschaftliche Stellung ließ sich nicht auf Dauer halten und so fiel Garz trotz des Vorrangs als Stadt zurück auf das Niveau eines ländlichen Ortes. Das historische Garz wurde durch zwei große Brände 1724 und 1765 nahezu in Gänze zerstört. Die jetzigen alten Bürgerhäuser stammen also ausschließlich aus der Zeit nach dem letzten großen Stadtbrand.
Im Ortsteil Wendorf steht die im gotischen Stil erbaute Backstein-Kirche St. Petri. Hier wurde am 28. Dezember 1769 Rügens großer Sohn Ernst-Moritz Arndt getauft. Sehenswert sind das dazugehörige Pfarrhaus und das Ernst-Moritz-Arndt-Museum gegenüber dem alten, noch immer imposanten Burgwall. Ursprünglich dienten1929 zwei Räume in der Schule dem Gedenken Arndts, doch schon bald wurden diese zu klein. 1936-37 entstand das jetzige Museum.
Garz ist ungefähr fünf Kilometer von der Küste entfernt, zwölf Kilometer sind es bis zur Kreisstadt Bergen und 22 Kilometer entfernt liegt Stralsund. Dadurch, dass die Region recht eben ist und mit dem Kanonenberg, der höchsten Erhebung, auf nur 35 Meter kommt, eignet sich Garz als Ausgangsort für Tagesausflüge mit dem Fahrrad. So ist nicht nur das Ernst-Moritz-Arndt-Geburtshaus in dem Garzer Ortsteil Groß-Schoritz gut zu erreichen, sondern auch die zwischen Schoritzer Wiek, Rügischen Bodden und Strelasund gelegene Halbinsel Zudar.
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