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Ernst-Moritz-Arndt-Turm im Rugard

Lage auf Rügen
Lage Bergen

Der „Hausberg“ der Rügen-Metropole Bergen ist der in der letzten Eiszeit entstandene 91 Meter hohe Rugard. Wie so vieles auf Rügen geht auch dieser Name auf die Ranen, einen slawischen Volksstamm zurück, die von hier aus bis zum Jahre 1325 annähernd vier Jahrhunderte lang Rügen beherrschten. Von dieser ursprünglichen Rujanenburg ist bis auf Fragmente des Burgwalles nicht mehr viel vorhanden – ein touristischer Anlaufpunkt ist der Rugard dennoch: Auf seiner Höhe thront der Ernst-Moritz-Arndt-Turm und ermöglicht einen weiten Rundblick über die Insel.

Am 26. Dezember 1869, als sich der Geburtstag Ernst Moritz Arndts zum hundertsten Mal jährte, wurde der Grundstein zu dem Turm gelegt, mit dem der große Sohnes der Insel geehrt werden sollte. Nach Entwürfen des Königlichen Regierungs-Baumeisters Hermann Eggert aus Berlin entstand zwischen 1869 und 1877 ein 27 Meter hoher Backstein-Aussichtsturm. Die Finanzierung dieses Bauwerks erfolgte fast ausschließlich durch viele Spenden der Bevölkerung. Sogar Kaiser Wilhelm I. soll sich mit tausend Talern daran beteiligt haben.

Die den Rugard umgebene Waldfläche blieb jedoch nicht auf Dauer kleinwüchsig – bald schon verhinderten die in die Höhe gewachsenen Bäume den Rundum-Blick und es mehrten sich die Stimmen, die eine Aufstockung des Turmes forderten. Dieser Vorschlag konnte sich jedoch nicht durchsetzen. 1944 wurde die Kuppel demontiert und an ihrer Stelle eine Flugabwehr-Kanone (Flak) installiert. Doch auch damit konnte der Vormarsch der Roten Armee nicht gestoppt werden. Von 1945 bis 1953 überwachten die Sowjets von hier aus den Luftraum über Rügen, der Turm war für die zivile Bevölkerung gesperrt.

 

Ernst-Moritz-Arndt-Turm im Rugard

1954/55 wurde die Plattform abgebaut und stattdessen eine dem ursprünglichen Zustand entsprechende neue Kuppel errichtet. Bis ins Jahr 1999 wurde der Ernst-Moritz-Arndt-Turm in seinem Aussehen nicht verändert. Da in diesem Zeitraum lediglich kleine Schönheits-Reparaturen durchgeführt wurden, wurde eine grundlegende Sanierung unumgänglich. Bei diesen zwischen 2000 und 2002 erfolgten Baumaßnahmen wurde die alte Holzkuppel durch  eine Kuppel aus Stahl und Glas ersetzt, die wohl dem historischen Vorbild entspricht, aber eine weitere, höhere Aussichtsebene ermöglicht.

Die Aussicht von dort oben – immerhin 118 Meter über NN – hat ihren Preis: 80 Stufen der Wendeltreppe liegen zwischen unten und oben. Doch diese Mühe wird durch den weiten Blick über Rügen bis hin zur Küste belohnt.

Von Bergen aus ist der Ernst-Moritz-Arndt-Turm zu Fuß in wenigen Minuten zu erreichen. Für diejenigen, die nicht laufen mögen, gibt es direkt am Rugard einen Parkplatz.  

Weitere Informationen

Wikipedia
Ernst-Moritz.Arndt-Turm

Stadt Bergen
Ernst-Moritz-Arndt-Turm im Rugard

Tourismusverband Mecklenburg
Ernst-Moritz-Arndt-Turm