Dranske
Dranske, der kleine, 1314 erstmals urkundlich erwähnte Ort zwischen Wieker Bodden und Ostsee („Auf Rügen ganz oben“) wurde ab 1683 als Station auf der Postlinie Ystadt – Bug – Stralsund bedeutsam. Ende des 19. Jahrhunderts sorgte die Errichtung einer Lotsenstation für eine gefahrlosere Schifffahrt auf den umliegenden Gewässern. Im Verlauf des I. Weltkrieges bezog die kaiserliche Flotte mit ihren Seefliegern dort Stellung, zu Zeiten der NSDAP war dort ein Fliegerhorst und bis zur Wende hatte die NVA der DDR dort einen Marinestützpunkt.
Durch die Stationierung der Schnellboote zur Überwachung des Ostseeraumes zwischen Skandinavien und der DDR hatte Dranske in seinen besten Zeiten rund 3900 Einwohner. Mit der Wende kam auch das Aus als militärisch wertvoller Ort – binnen kürzester Zeit halbierte sich die Einwohnerzahl und sinkt immer noch. Da es auch keine anderen Möglichkeiten zum Gelderwerb gab, zogen viele Menschen fort.
2001 sollte der Tourismus Einzug halten in Dranske und auf dem Bug. Doch mehrere angedachte Projekte wurden nicht oder nur in Teilen verwirklicht, so dass der Bug nach wie vor mehr etwas für Liebhaber einer weitestgehend unberührten Natur ist und weniger für den Trubel suchenden Urlauber. Auch wenn aus Sicherheitsgründen immer noch große Teile des ehemaligen Sperrgebietes nicht öffentlich zugänglich sind, lohnt sich der Abstecher hierher.
Ein Hochuferweg führt am Erholungsgebiet Bakenberg zwischen Steilküste und Küstenwald am Gellort vorbei zum Kap Arkona.
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