Bug
Urkundliche Erwähnung findet der Bug, dieser etwa neun Kilometer lange Haken südlich des Ortes Dranske im Westen der Halbinsel Wittow, erstmals im Jahre 1284 mit der Eintragung des Ritters Antonius de Buge als Landbesitzer.
Für das Militär war dieser Landstrich von strategischer Bedeutung. 1917 war die kaiserliche Flotte hier zu finden, später gab es einen Fliegerhorst der Nationalsozialisten und bis zur Wende hatte die NVA der DDR dort einen Marinestützpunkt. Mehr als 75 Jahre – bis 1991 – war die Landzunge Bug gesperrtes Terrain, für den Normalbürger nicht zugänglich.
Heute gehört dieses Gebiet teilweise zum Nationalpark Pommersche Boddenlandschaft, und es werden ausgesprochen kontroverse Debatten geführt über den künftigen Weg zwischen touristischer Erschließung und unberührter Natur mit selten gewordener Flora und Fauna.
Zwischen Wittow und dem Bug liegen der Wieker Bodden und der Rassower Strom. Links vom Bug, nur durch wenig mehr als eine Fahrrinne getrennt, erhebt sich die Insel Hiddensee aus der Ostsee. Diese Fahrrinne muss regelmäßig freigespült werden, da Wind und Strömung sowohl Alt- als auch Neu-Bessin, die östlichen „Finger“ Hiddensees, durch Sandabtragungen vom Dornbusch wachsen lassen. Aber auch der Bug verändert durch diese Anspülungen ständig seine Geografie.
Seit 1990 gehören der südliche Teil des Bug, Hiddensee, der nördliche Teil des Darß und die Halbinsel Zingst sowie die dortigen Boddengewässer und Teile der offenen Ostsee mit einer Wassertiefe bis zehn Meter zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Damit soll gewährleistet werden, dass die hier sehr vielfältige Flora und Fauna erhalten bleibt und die Landflächen mit ihren Küstenwäldern und Überflutungsmooren sicher sind vor willkürlichen Veränderungen durch Menschenhand.
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