Pflanzenwelt
auf Rügen
Die artenreichen Laubwäldern Rügens wurden im 7.-12. Jahrhundert großflächig gerodet.
Viele landwirtschaftliche Kleinformen verschwanden durch die Industrialisierung der Landwirtschaft zu DDR-Zeiten und der Artenreichtum in Flora und Fauna ging stark zurück.
Die fast alle im 19. Jahrhundert gepflanzten, prachtvollen, Alleen Rügens sind durch den zunehmenden Straßenverkehr inzwischen stark gefährdet.
In Erlenbrüchen, Röhrichten und auf Salzwiesen entlang der Boddengewässer ist Lebensraum und Brutgebiet für viele Vogelarten.
In den rügenschen Boddengewässern sind große Mengen von Algen vorhanden. Die Kieselalgenblüte im Frühjahr und die Blau- und Grün algenblüte im Sommer sind natürliche Erscheinungen.
Vor etwa 150 Jahren wurden auf den Dünen der Nehrungen Dünenkiefernwälder angepflanzt, die sich ungestört entwickeln konnten. Am Blockstrand von Wittow wachsen Meerkohl und Gemeine Küchenschelle.
In den Buchenwälder an der Kreideküste von Jasmund blühen im Frühjahr Leberblümchen, Buschwindröschen, Goldsternarten und Lerchensporn.
In den Kesselmooren wachsen Wollgräser, Torfmoose und Fieberklee, in Uferschluchten Eschen, Ulmen, Ahorn, Seggen und Riesenschachtelhalme.
Auf den Kreideschutthängen sind artenreiche Rasengemeinschaften mit zwanzig Orchideen-Arten, Dünenheide, Krähenbeere und Kriechweide zu finden.
Die «Allee 2008» liegt auf Rügen und verbindet über etwa sieben Kilometer die Gemeinden Silenz und Neuenkirchen. Die Allee zeichnet sich durch einen alten Bestand besonders schützenswerter Bäume aus. Die Kreisstraße wird von rund tausend Berg- und Spitzahornbäumen, Eschen und Krimlinden gesäumt, von denen die meisten 80 bis 100 Jahre alt seien. Unsachgemäße Schnittmaßnahmen und Tausalze des Winterdienstes haben viele der Bäume bereits beschädigt. Seit dem Jahr 2000 kümmerten sich Alleen-Paten um die Bäume.