Jaromarsburg
Neben den beiden Leuchttürmen und dem Peilturm hat Kap Arkona noch eine weitere, geschichtlich bedeutsame, Sehenswürdigkeit zu bieten: Die Reste des Burgwalls, der einst die Jaromarsburg umgab. 13 Meter – andere Quellen nennen 25 Meter – war er einst hoch und schützte die Burg gen Westen. Die anderen drei Seiten waren meerumgeben. Bei der Jaromarsburg handelte es sich um eine Tempelfestung der Ranen, einem slawischen Volksstamm, und diente der Verehrung ihres Hauptgottes Svantevit.
1168/69 eroberten die Dänen unter König Waldemar I. dieses Heiligtum und unterwarfen die hier schon seit dem 6. Jahrhundert ansässigen Ranen. Damit begann die Christianisierung Rügens. Die erste christliche Kirche der Insel wurde dort errichtet, wo vorher der Ranen-Tempel inmitten des mächtigen Burgwalls stand.
Von der Kirche ist nichts mehr erhalten. Wind, Wetter und natürliche Erosion führten in den vergangenen Jahrhunderten zu Abbrüchen der Steilküste. Stück für Stück verschwand sie in den Fluten der Ostsee. Nur ein kleiner Teil des ehemaligen Burgwalls ist geblieben und vermittelt mit dem Ausgrabungsfeld den heute das Kap besuchenden Touristen ein kleines Gefühl für die Größe dieser einst imposanten Burg-Anlage.
Fundstücke aus den Grabungen im Inneren des ehemaligen Burgwalles sind zu einem Teil im Ausstellungszentrum im Peilturm zu sehen.
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